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Mi, 06. Mai 2015 

Kathmandu

Ausmaße - Zeltplanen

Eins ist klar, einen normalen Tag gibt es hier nicht mehr. Jedes Mal warten andere Aufgaben auf uns, doch eins haben alle Tage gemeinsam. Morgens klingelt um 6 Uhr der Wecker und spätestens um 7 Uhr wird aufgestanden, während wir nachts frühestens um 1 Uhr ins Bett fallen. 

Heute Vormittag zogen wir erneut los in Dörfer, dieses Mal in Vororte rings um Kathmandu. Ziel war es, in den verschiedenen Gebieten herauszufinden, wie die Lage der Dorfbewohner aussieht. Wieviel Prozent der Häuser sind zerstört? Wo werden Zeltplanen benötigt? Wo muss Nahrung ausgeteilt werden? Wo benötigen die Menschen medizinische Versorgung? Wir arbeiten mittlerweile in einem guten Team zusammen, welches aus Locals, sowie Ausländern, die schon jahrelang in Nepal soziale Arbeit leisten und zwei Krankenschwestern aus Frankreich besteht. Fazit der Tour war, dass auch nahe der Hauptstadt der Großteil der Häuser zerstört sind. Nahrung und medizinische Versorgung schien stellenweise gegeben, jedoch lange nicht ausreichend zu funktionieren. Die Eindrücke der Zerstörung sind für uns immer wieder erneut schockierend. 

Der Rest des Tages wurde dann dazu genutzt, weiterhin online mehr Spenden zu aquirieren, sowie eine große Lieferung von Zeltplanen abzuschließen. Durch einen unserer guten Händlerkontakte, den wir beim Kauf unserer ersten Güter in Delhi geknüpft haben, konnte nicht nur unser Team, sondern auch einige andere freiwillige Volunteergruppen aus Kathmandu, sowie Helfer in der Region Gorkha, preisgünstige und qualitativ hochwertige Zeltplanen in Auftrag geben. Insgesamt gehen nun an die 1000 Zeltplanen nach Kathmandu und 300 Stück nach Gorkha. Zeltplanen sind immer noch das absolut wichtigste Gut, denn die Menschen brauchen zumindest in der Nacht und bei Regen ein bisschen Plastik über dem Kopf. Jede Zeltplane bedeutet, dass eine weitere Familie eine provisorische Unterkunft erhalten hat. Da der Monsum jedoch vor der Tür steht, muss der nächste Schritt sein, Wellblech in Unmengen zu organisieren und zu finanzieren, um dann mit der Phase des Wiederaufbaus zu beginnen.