Sa, 02. Mai 2015
Kathmandu / Sankhu
Erste Eindrücke
Wir arbeiten nun mit der kleinen NGO “Kamala Foundation for Women & Children”, sowie mit “Prisoners Assistence Nepal” zusammen. Letztere NGO hat Indira Rana Magar ins Leben gerufen. Sie war für den “Worlds Childrens Peace Price” nominiert und wurde mit Platz 2 für ihre wunderbare Arbeit honoriert. Auch mit Indira arbeiten wir vor Ort zusammen.
Die Lage in Kathmandu ist zwar furchtbar, doch einigermaßen unter Kontrolle. Das riesige Problem jedoch sind die Dörfer außerhalb von Kathmandu, sowie in Gorkha, dem Epizentrum des Bebens. Teilweise sind hier bis zu 90 % der Häuser zerstört. Die Menschen haben weder sauberes Wasser, Nahrung, noch eine Zeltplane über dem Kopf. Unzählige Tote liegen noch unter den Trümmern und überall riecht es nach Verwesung. Das Furchtbarste an allem ist, keine Hilfe kommt hier her. Nach einer Woche sind teilweise in vielen Dörfern noch immer keine großen NGOs eingetroffen. Und sie kommen auch nicht. Der Airport von Kathmandu steht voll mit Hilfsgütern aus der ganzen Welt, doch davon kommt nichts in den Dörfern an. Im Gegenteil, die Medien verbieten Indira sogar über die katastrophale Situation in den Dörfern zu berichten.
Wir waren heute in einem Dorf namens Sankhu südlich von Kathmandu. Hier sind über 60% der Häuser zerstört und die Lage spitzt sich auch aufgrund der Seuchengefahr dramatisch zu. Es befindet sich in diesem Dorf seit gestern lediglich ein einziges Rescueteam, welches nach Verschütteten sucht. Allerdings sind sie Aussichten nach 7 Tagen noch Überlebende zu finden sehr gering und der allgegenwärtige Verwesungsgeruch gibt wenig Hoffnung. Es gibt keinen Strom und weder Trinkwasser noch Nahrung sind ausreichend vorhanden.
Wir haben einige unserer Zeltplanen, Wasserreinigungsanlagen, Solarlampen und Solar Charger an Indiras Schule und Menschen im Dorf verteilt. Über die Wasserreinigungsanlagen, Solar Charger für Handys und Lampen, haben sich die Menschen sehr gefreut, denn solch Dinge werden von den großen NGO’s nicht übermittelt. Mal abgesehen davon, dass bisher keine große NGO oder Hilfsgüter der Regierung bis hier vorgedrungen sind. Die Menschen werden hier regelrecht im Stich gelassen…
Da in Kathmandu wieder Elektrizität vorhanden ist und die ersten Geschäfte geöffnet haben, können wir wichtige Güter und vor allem Nahrung in großen Mengen kaufen. Deshalb möchten wir euch nochmal eindringlich um euren finanziellen Beitrag bitten!
Ein riesen Dankeschön an alle die uns bereits unterstütz haben! Es sind bereits knapp 1200 Euro zusammen gekommen. Ihr seit großartig!
Liebe Grüße Germaid & Björn